KDEnLive und Konsorten

Veröffentlicht am Autor JonasHinterlasse einen Kommentar

Im Zusammenhang mit einem Uni-Seminar, das am Freitag endete, bekam ich die Anfrage ob ich etwas zu KDEnLive schreiben könnte.

Im Abschnitt „Andere Videobearbeitungssoftware“ kommt noch ein kurzer Vergleich zu OpenSource Alternativen, da KDEnLive seine Probleme hat.

Aber jetzt, KDEnLive:

Was ist das? (oder besser was heißt das?)

KDE

KDE ist eine grafische Oberfläche für Linux. Diese basiert auf Qt Bibliotheken. Aus dem Dunstkreis des KDE OpenSource Projekts entstehen immer wieder Anwendungen, die sehr weite Verbreitung finden, wie z.B. die Browser-Engine KHTM, die von Apple später geforked wurde und zu Webkit wurde. (KHTML -> Webkit -> Blink = Basis für Alle Webbrowser außer Firefox und Internet Explorer)

Non-Linear Video Editor

Zitat Wikipedia:

„Beim nichtlinearen Videoschnitt wird das Rohmaterial (aus diversen analogen oder digitalen Videoformaten) auf die Festplatten eines Computers übertragen und dort in beliebiger Reihenfolge (= nichtlinear) bearbeitet. “  Zitatende.

Der „KDE Non-Linear Video Editor“ – kurz KDEnLive – ist eine Videobearbeitungssoftware, die neben dem klassischen Videoschnitt mit Übergangseffekten und Farbfiltern, Schriftzügen usw.  auch Dinge wie Chroma Key’ing (BlueScreen) oder FaceTracking in Grundzügen beherrscht.

Das Letztere macht die Software interessant. Ich kann mir also eine Green/Blue Screen Aufnahme hernehmen, den Hintergrund ausschneiden und das Ganze auf Ellipsen Form zuschneiden… Öhö? Zur Demonstration ein Ausschnitt aus dem Video der Abschlusspräsentation:

Wie so etwas geht, zeige ich weiter unten.

Nun der Haken an der Sache:

– KDEnLive läuft effektiv nur auf Linux. (Unter Windows eine instabile Beta Version)

– Es  stürzt öfters mal ab.

– Es zerstört, wenn man nach einem Absturz auf Wiederherstellen klickt… das gesamte Projekt.

(Daher regelmäßig Backup Dateien erstellen oder Versionsverwaltungssoftware verwenden)

 

Andere Videobearbeitungssoftware

Wer eine Software bevorzugt die stabiler ist, aber lang nicht so benutzerfreundlich, der sehe sich „Cinelerra-CV“ an. Cinelerra ist sehr umfangreich und wird seit dem Jahr 2000 kontinuierlich weiter entwickelt.

Software wie „After Effekts“, „Cinelerra-CV“ oder „KDEnLive“ sind klassische non-lineare Videobearbeitungssoftware. Neben dieser Herangehensweise gibt es auch noch Software mit einem „node-based interface“. Dabei werden die Effekte in einem Graphen abgearbeitet, statt übereinander gelegt zu werden. Dadurch wird das Abstimmen und Kombinieren von Effekten sehr viel präziser. Das ist eine ungewohnte Arbeitsweise, daher braucht es eine gewisse Eingewöhnungszeit und „mal schnell was scheiden“ geht auch nicht.

Wer viel FX braucht und gerne Blender direkt in seine Videobearbeitung einbindet, dem empfehle ich Natron. Natron kann dank OpenFX auf fast denselben Effekt Stack wie Nuke zurückgreifen. Mit Nuke wurde unter anderem der neue StarWars Film bearbeitet.

Natron und Nuke brauchen große Grafikkarten und viel CPU Leistung. Mit einer Intel HD-4000 kann man Videos gerade mal bis 480p einigermaßen bearbeiten. Dafür läuft Natron auf Windows, Mac OsX und Linux.

 

Weiter mit KDEnLive

Apple OsX User

An dem Uni Seminar an dem ich teilnahm, saßen fast nur MacBook Nutzer. Nun läuft nur eine uralte Version von KDEnLive noch auf OsX…*hust* außer jemand bekommt es hin den KDEnLive selbst zu kompilieren auf seinem Mac -> Viel Glück (Schreibt mir doch mal, wenn’s geklappt hat.)

Ich würde es aber eher so machen:

Kubuntu oder Ubuntu neben MacOsX installieren.

Da die meisten MacBook Nutzer aber chronisch zu wenig Speicher haben, geht das auch indem man Kubuntu von einem USB Stick startet:

Also einen USB Stick mit der neusten Kubuntu Version (nicht der LTS!) beladen und dann per „Bootcamp“ (Apple Bootloader) vom USB Stick aus hochfahren. Nach dem Hochfahren öffnet man entweder „Discover“ (Paketverwaltung mit GUI) oder ein Terminal und installiert KDEnLive und einfach alles was hier aufgelistet ist. Läuft sehr gut und nach dem Neustart ist alles weg! Daher machen wir die Installation persistent.

Da Apple User das einfach lieben, jetzt alles noch mal Schritt für Schritt:

  1. Das hier auf OsX installieren.
  2. Unter „Select Distribution“ Kubuntu wählen, bei „Select Version“ immer die ganz Unten in der Liste.

Die Persistens der Installation wird durch die Zuweisung von „Space“ erreicht.

Und noch ein Hinwies: Wer auf den falschen „Drive“ schreibt, kann schnell mal damit eine komplette externe Festplatte leeren.

3. Neustarten

4. Kubuntu booten.

5. KDEnLive installieren mit allen Drum und Dran.

6. Programm öffnen und Video bearbeiten.

 

KDEnLive Video Editing Anleitungen

Objekte durch die Gegend schweben lassen

Am Anfang noch etwas unverständlich, aber dann hat sich das Mic. eingestellt:

 

Nützliches zu KDEnLive

– Niemals auf „Wiederherstellen“ drücken nach einem Absturz.

– Es ist zu empfehlen wenn man z.B Ubuntu 16.04 oder Linux Mint nutzt die „neuste“ Stable Version des Programms zu nutzen:

sudo -i
add-apt-repository ppa:kdenlive/kdenlive-stable
apt-get update
apt-get purge kdenlive
apt-get install kdenlive
exit

 

Links für Video Anleitungen

Kdenlive
Tracking Object https://www.youtube.com/watch?v=U5xsknddF2E
Ebenen Vereinen https://kdenlive.org/project/kdenlive-transitions/
Effekt Liste mit Bsp. https://de.wikibooks.org/wiki/Kdenlive/_Effekte

Natron
Tracking Object https://www.youtube.com/watch?v=A_hjygHYiyk
Bewegte Objekte https://www.youtube.com/watch?v=HsT1HEAg0oU
Chroma Key https://www.youtube.com/watch?v=FRUeMf8zXlA

 



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