Hochtöner Nach­rüs­ten

Meine PC-Lautsprecher waren mir zu basslastig. Das kommt wahrscheinlich daher, dass es 2 passiv Lautsprecher aus einer alten 5.1 Anlage sind. Als Verstärker habe ich einen Autoverstärker verwendet, dieser lässt sich per Stromschalter zusammen mit dem Rest an und abschalten.

5.1 Anlagen sollen ein „Kino Erlebnis“ bieten, das heißt anscheinend, dass die Höhen im Sound nicht so wichtig sind… Aber wahrscheinlich bin ich durch meine Kompakt-Stereoanlage als Kind verzogen worden.

Hochtonlautsprecher sind grundsätzlich, genau wie Basslautsprecher, erst ein mal nur Lautsprecher. Es gibt also kein einzelnes Bauteil, das einen Basslautsprecher als solchen auszeichnen würde. Die Unterschiede finden sich „lediglich“ in der Konfiguration des Lautsprechers.

Einzige Ausnahme dabei sind Piezo Lautsprecher. Diese geben aufgrund ihrer Funktionsweise nur den Hochfrequenzbereich aus, auch wenn diese ein vollfrequentes Audiosignal bekommen. Außerdem sind Piezo Lautsprecher effektiver im Wandlungsfaktor von Strom zu Schall. Dies liegt allerdings auch daran, dass Kurzwellen weniger Energie bedürfen als lange Schallwellen. Piezo Lautsprecher werden oft und gerne in PA-Anlagen verbaut, da schon kleine Lautsprecher viel Schalldruck erzeugen können. Durch die meist verbaute Keramikmembran sind diese Lautsprecher auch relativ kostengünstig.

 

Wenn man nun einen konventionellen Hochtöner nachrüsten möchte, dann gibt es mehrere Möglichkeiten dies zu tun.

Vorab erst ein mal der Grundsetup der Anlage.

Die meisten Verstärker erlauben es 2 voneinander getrennte Ein- und Ausgänge gleichzeitig zu betreiben. Wenn man nun 2 Soundkarten einsetzt, ist es möglich, dasselbe Signal auf beiden Soundkarten gleichzeitig auszugeben, dabei würde man auf Channel B über einen Virtuellen EQ das Signal so modulieren, dass Mitten und Höhen herausgenommen werden. Ein solcher Setup hat den Vorteil, dass man den Sound auf den Rest der Anlage genau abstimmen kann. Auch ist es so möglich, die verschieden Lautsprecher in ihrer Lautstärke aufeinander abzustimmen.

Besitzt der Verstärker einen zuschaltbaren Hochpassfilter, dann erübrigt sich der Einsatz einer EQ Software.

Mit einem Channel spezifischen zuschaltbaren Hochpassfilter wäre Folgendes möglich:

Um die Verbindung ausgehend von Soundkarte A auf Input A und Input B zu realisieren, könnte man 2 Y-Chinchkabel nutzen.

Besitzt man keinen Verstärker mit 2 getrennten und gleichzeitig betreibbaren Channels, dann bietet sich ein One-Channel Setup an.

Ein One-Channel Setup könnte man auf folgendem Weg umsetzen:

Dabei würde das Lautsprecher-Kabel in eine Lüsterklemme laufen und aus dem anderen Ende heraus zwei Kabel abgehen. Ein Kabel in Richtung der Hochpass-Frequenzweiche, eins zum eigentlichen Lautsprecher. Erhöht man den Output auf der Verstärkerseite, kann man beide Lautsprecher dabei gut betreiben, ohne eine Lautstärkenminderung zu haben (je nach Lautsprecher sollte evtl. ein dickeres Kabel gewählt werden).

Die letzte Möglichkeit wäre der Einsatz der oft verpönten Piezo Lautsprecher.

Nun zur praktischen Umsetzung: Letztendlich habe ich meine Anlage an meinen Tisch verbaut und die Kabel unter dem Tisch mit gummierten Haken und Ösen angebracht. Daher habe ich mich für den Piezo Ansatz entschieden. Der Händler bezahlt mich leider nicht dafür das ich hier die Lautsprecher verlinke.

Nach nun längerem Testen kann ich sagen: Der Sound ist sehr viel besser, als ich es erwartet hätte. Die Lautsprecher klingen jetzt nicht mehr wie kleine PC Lautsprecher, sondern können mit einer Kompaktstereoanlage locker mithalten.

Zum Abschluss noch allgemeine Informationen zum Aufbau von Lautsprechergehäusen, die ich mir vorher durchgelesen hatte, aber komplett nicht beachtet habe. >Klick<