Kaffeebohnen mit möglichst viel Koffein

Veröffentlicht am Autor Jonas2 Kommentare

Eins vorweg, dieser Artikel enthält Fotos und Namen von Kaffeeröstern und käuflich erwerbbaren Kaffeesorten….. aber leider bezahlt mich keiner dafür….

Kaffeebohnen gibt es auf dem Weltmarkt in hauptsächlich zwei verschiedenen Sorten:

Arabica (lat. Coffea arabica) und

Robusta (lat. Coffea canephora).

Arabica ist als Hochland-Kaffee und Robusta als Tiefland-Kaffee bekannt.

Robusta ist sehr viel widerstandsfähiger gegenüber Arabica, braucht weniger Pflanzenschutzmittel und gibt mehr Ertrag. Daher ist Robusta auch um einiges günstiger für den Kaffeeröster.

Eines der Hauptanbaugebiete für Robusta ist inzwischen Vietnam.

Die Bohnen sind äußerlich voneinander unterscheidbar -> Siehe hier.

Nun der entscheidende Unterschied: Robusta enthält wesentlich mehr Koffein als der so beliebte Arabica Kaffee.

Nachdem ich dies durch Zufall erfahren hatte, begab ich mich auf die Suche nach einem bezahlbaren Kaffee der einen hohen Koffeinanteil hat. Dies stellte sich als nicht ganz einfach heraus, da in Deutschland die weit verbreite Meinung herrscht, dass Arabica Kaffee besonders hochwertig sei…. Wie kann ein Kaffee hochwertig sein, wenn er seine Wirkung verfehlt?! Zumal der ebenfalls hochgeschätzte italienische Kaffee zumeist einen hohen Robustaanteil hat.

Bis vor Kurzen konnte man noch in der IT und EN Version der Lavazzaa Webseite den genauen Anteil an Robusta und Arabica einsehen. Andere Kaffeehersteller halten sich beim Anteil meist sehr viel bedeckter, wenn es um Robusta geht.

Hier sind die Ergebnisse von einem Abend Recherche. Aufgelistet sind nur die Kaffees, auf deren Herstellerwebseite nicht mal wieder stand „100% Arabica“:

Lavazza Crema e Gusto 70% Robust 30% Arabica — Lavazza Espresso und Espresso Cremoso 70% Robust 30% Arabica — Lavazza Caffè Crema Dolce 80% Robusta 20% Arabica — Lavazza Caffè Crema Classico 70% Robust 30% Arabica — Lavazza Qualita

Rossa 60% Robusta, 40% Arabica

Um hier nicht den Eindruck von Produktwerbung aufkommen zu lassen hier die anderen Ergebnisse:

Gimoka Gran Bar 70% Robusta, 30% Arabica (Rot) — Gimoka Gran Gala 60% Robusta, 40% Arabica — Gimoka Oro (Gold) — Zicaffè Il Tuo Arabica 20%, Robusta 80%

Nach diesen Ergebnissen könnte man nun sagen: „Okay ab jetzt Lavazza und ab in eine koffeiniertere Zukunft“…. Nein denn, deren Kaffee ist mir viel zu teuer (Momentan mit 14-17€ zum Teil mehr als doppelt so teuer wie der Standard).

Also habe ich beim Einkaufen mir die Espresso Kaffees mal angesehen, da diese klassischerweise einen höheren Robustaanteil haben sollten. Hier zwei Bespiele für das weitverbreitete Gegenteil:

Das mit dem Espresso war also wohl Nichts.

Mir fiel aber etwas Anderes auf ->

Tchibo bringt Espresso einmal als „Barista“ mit 100% Arabica heraus aber auch als „Sizilianer Art“ mit Mischungsverhältnis 80% Arabica 20% Robusta.

Also hielt ich Ausschau nach Kaffee italienischer Art …. was aber nicht weit führte. Der Espresso von „Alberto“ enthält z.B. auch wieder 100% Arabica (und kommt von einem Deutschen Kaffeetöster, wie ich dann nachlas). Wenigstens kam ich so auf die Penny Hausmarke die günstiger als Tchibo oder Lavazza ist.

Dabei fiel mir wieder etwas auf, dass ich vorher schon oft feststellen musste: Keine Prozentangaben nur Aufzählungen der Sorten!

Schnell mal Wikipedia zu solcherlei Ungenauigkeiten befragt:

„Die Pflicht zur Angabe einer Zutatenliste besteht im deutschen Lebensmittelrecht seit dem 26. Dezember 1983.[2] Eine Zutatenliste ist eine Aufzählung der Stoffe, die einem Lebensmittel zu dessen Herstellung zugegeben wurden. Sie führt die Zutaten in absteigender Reihenfolge ihrer Zugabemenge (bezogen auf den Gewichtsanteil) auf.“ Quelle

Aha. Wenn ich also eine Verpackung finde auf der Robusta zuerst aufgeführt wird, dann habe ich eine 50+x% Robusta Kaffee Mischung.

Also über die Wochen immer mal wieder geschaut, was denn so an Reihenfolgen angeben ist.

Nach langem erfolglosen Suchen, dann eines abends im Supermarkt:

Gala Espresso Bohnen – 7,99€.



2 Kommentare zu Kaffeebohnen mit möglichst viel Koffein

  1. Könnte sein, dass Arabica lieber verkauft wird, weil er höheren Verdienst bringt als der billigere aber deutlich bessere Robusta. Klingt ja auch besser. Und dann noch Vietnam…

    • Das wird wohl so sein, ein Hinweis darauf ist auch das Kaffee oft danach beurteilt wird wie viel Bruchteile beim Kaffee vor dem Mahlen anteilig sind….

      Hier noch ein Zitat aus dem Wikipedia Artikel zu Arabica-Kaffee:
      „Arabica gilt als die edelste Bohne und fast alle Spitzenkaffees bestehen aus reinem Arabica. Allerdings sind nur etwa 5 % der produzierten Bohnen hochwertig. So ist 100 % Arabica kein Garant für Qualität und man findet im Supermarkt auch als reinen Arabica beworbenen billigen Kaffee“
      Für mich klingt das etwas Esoterisch angehaucht.

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